Albert Drach

Albert Drach, geboren am 17. 12. 1902 in Wien. Sohn eines Bankbeamten jüdischer Herkunft, der in Dorna Watra in der Bukowina geboren wurde und zunächst in Czernowitz, dann in Wien Philosophie und Mathematik studierte; die Mutter entstammte einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie, deren Vorfahren aus Mähren kamen. Drach besuchte das Akademische Gymnasium in Wien und studierte anschließend Rechtswissenschaften. Bereits während der Schulzeit starke literarische Interessen, die in einem Gedichtband und verschiedenen Dramenversuchen ihren Niederschlag fanden. 1935 Eröffnung einer Anwaltskanzlei in Mödling bei Wien, wo er als Rechtsanwalt und Schriftsteller bis zur Flucht vor den Nazis am 25. 10. 1938 lebte. Emigration über Split, Triest und Paris nach Südfrankreich. Mehrmalige Internierung in Lagern des Vichy-Regimes, darunter das Lager Les Milles, in dem 1940 auch Max Ernst, Lion Feuchtwanger, Walter Franck und Golo Mann interniert waren. Nach seinem Entkommen bis zur vollständigen Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen 1943 Aufenthalt in Nizza. Flucht in das Bergdorf Valdeblore im Hinterland von Nizza, wo Drach als Eiskunstlauf-Lehrer, Pilzesammler und Übersetzer den Krieg überlebte. Nach Kriegsende Dolmetscher für die amerikanischen Truppen in Nizza, 1948 Rückkehr nach Mödling und Wiederaufnahme der Rechtsanwaltstätigkeit. Drach war Mitglied im PEN-Zentrum Österreich. Er starb am 27. 3. 1995 im so genannten „Drach-Hof“ in Mödling.

*  17. Dezember 1902

...